Wenn das Luftholen schwerfällt

Atembeschwerden vorbeugen

Atemwegserkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Neben den klassischen Erkältungskrankheiten zählt auch die akute oder chronische Bronchitis dazu.

Beim Einatmen wird sauerstoffhaltige Luft in die Atemorgane gesogen, von Verschmutzungen gereinigt und angewärmt. Dann gelangt sie in die Lungen und verteilt sich dort auf einer großen Fläche, damit der Sauerstoff ins Blut übernommen und Kohlendioxyd abgegeben werden kann – der sogenannte Gasaustausch. Beim Ausatmen wird die verbrauchte Luft aus dem Körper geblasen.

Dieser Prozess kann an verschiedenen Stellen gestört werden, etwa durch das Einatmen von Staub oder giftigen Gasen, Rauchen oder Viren. Auch ein zu flaches Atmen, bei dem die Lunge nicht ausreichend aufgedehnt wird, kann zu Atemwegsproblemen führen – hier helfen Atemübungen und gemäßigter Sport weiter.

Eine normale, virenbedingte Erkältung hat sicherlich jeder schon einmal erlebt. Übermäßige Mengen Schleim verstopfen die Nase und führen oft auch zu Halsschmerzen und Husten. Die alte Regel „Die Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage“ hat durchaus ihre Berechtigung. Fühlen Sie eine Erkältung nahen, sollten Sie sich warm halten und Anstrengungen in Grenzen halten – Leistungssport ist in dieser Zeit tabu. Pflegen Sie sich und bleiben Sie wenn erforderlich im Bett, vor allem wenn Sie Fieber und Gliederschmerzen haben. Ein Arztbesuch ist meist nicht erforderlich. Antibiotika helfen übrigens nicht gegen virale Infekte.

Manchmal entzünden sich jedoch die Schleimhäute der Bronchien. Dies kann entweder aus akutem Anlass durch Kontakt mit Viren, Bakterien, Säuren, Laugen, Gasen, Rauch oder aufgrund einer ererbten Vorbelastung geschehen. Es entsteht eine Bronchitis.

Die akute Bronchitis erschwert das Atmen und führt zu schmerzhaftem, bellendem Reizhusten und später zu zähem, weiß-gelblichem Auswurf. Sie erzeugt oft ein leichtes Pfeifen und Rasseln beim Ein- und Ausatmen.

Eine Bronchitis klingt normalerweise nach 8 bis 10 Tagen wieder ab, der Husten kann allerdings manchmal erst nach zwei bis vier Wochen verschwinden. Eine Bronchitis kann aber – etwa in Kombination mit Rauchen oder einem geschwächten Immunsystem – auch chronisch werden. Dann wird dauerhaft zäher Schleim in der Lunge produziert, der nicht mehr vollständig ausgehustet werden kann und Krankheitserreger nährt, sodass eine Lungenentzündung entstehen kann. Außerdem wird der Gasaustausch behindert und die Atmung erschwert, wodurch der Erkrankte weniger leistungsfähig ist.

  • Zunächst einmal stellen Sie bitte umgehend das Rauchen ein und meiden Sie Umgebungen, in denen Sie mit Gasen, Stäuben, Säuren und Dämpfen in Kontakt kommen.
  • Schützen Sie sich vor Erkältungen, die die Atmung noch weiter einschränken könnten.
  • Ernähren Sie sich vitaminreich.
  • Trinken Sie reichlich Wasser und ungesüßten Tee, um das Sekret in der Lunge zu verflüssigen.
  • Inhalieren Sie mehrmals täglich mit einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung. Nutzen Sie keine ätherischen Öle, diese würden die Atemwege zusätzlich reizen.
  • Bleiben Sie einige Tage zu Hause, schonen Sie sich und meiden Sie den Kontakt zu Menschen, denn eine akute Bronchitis ist ansteckend und kann über die Atemluft übertragen werden.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Arzt dazu beraten, ob Sie Medikamente benötigen oder spezielle Atemübungen durchführen sollten. Antibiotika helfen nur gegen jene Formen der Bronchitis, die durch Bakterien ausgelöst werden.
  • Wenn die Bronchitis sich nicht nach einigen Tagen bessert
  • Wenn Sie hohes Fieber, Atembeschwerden oder Schmerzen beim Atmen haben
  • Wenn Sie sich ungewöhnlich krank und abgeschlagen fühlen
  • Wenn Sie chronisch erkrankt sind, ein schwaches Immunsystem haben oder schwanger sind.
  1. Schritt: Abhören: Verengte Bronchien erzeugen ein typisches Geräusch, das mit dem Stethoskop leicht diagnostiziert werden kann.
  2. Schritt: Spirometrie/Lungenfunktionstest: Mithilfe eines Messgeräts, in das der Patient hineinbläst, werden das Atemvolumen sowie Menge und Kraft der Ausatmung festgestellt.

Eine Spätfolge einer chronischen Bronchitis oder einer Atemwegsallergie (Heuschnupfen, Allergie gegen Pollen, Staub, chemische Stoffe, Hausstaubmilben, Tierhaare) kann Asthma sein.

Impressum:
Autorin: Sigrun Knoche, Münster (Westf.)
Medizinische Beratung: Ralf-Roger Pilgrim, Berlin
Copyright: MBO Verlag GmbH, Achtermannstr. 19, 48143 Münster (Westf.)
Stand der Information: Juni 2019

Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, ersetzen jedoch nicht den Rat Ihres Arztes, der die Nutzen-Risiko-Abwägung für Ihre individuelle Behandlung vornimmt.